Samstag, 13. September 2014
Randnotiz V
Yeah, endlich ein paar Fotos online:

als erstes nochmal der Link für die Islandfotos, da viele ihn anscheinend übersehen haben:

Hier klicken für ISLAND FOTOS

Und als 2. Fotos von unserem Aufenthalt in Wales:

Hier klicken für WALES FOTOS

Der Rest folgt demnächst



Dienstag, 9. September 2014
Irland I, II & III
Irland I
Nach ein paar Stunden Schlaf gibt es ein leckeres Eierkuchenfrühstück, dass Sophie für uns alle zubereitet obwohl sie doch Geburtstag hat. Natürlich haben alle viel zu erzählen und so ist der halbe Tag schon vorbei, bevor wir zu Fuß die Umgebung erkunden.
Am Abend gab es jedesmal ein schönes Feuer am Kamin, wenn die Kohlebriketts nach 2h und einer halben Packung Trockengrillanzünder endlich brannten. Am nächsten Tag besuch wir von Ardara (hier liegt übrigens unser Cottage) die sogenannten "Slieve League"-Klippen, die steil ins Meer abfallen. Außerdem fahren wir entlang der schönen, zerklüfteten Küste. Nach einer weiteren Nacht ist die Zeit mit Haus auch schon wieder vorbei. Anne ist auf dem Rückweg nach Deutschland, aber Ruth und Sophie begleiten uns noch ein paar Tage.
Zunächst verlassen wir die Küste und fahren entlang des Lower Lough Erne (einer der größten Seen der Irischen Insel) und des Upper Lough Erne doch noch ein Stück durch Nordirland. Denn außer unserer Nachtfahrt haben Flori und ich ja noch nichts davon gesehen. Da wir jetzt zu viert unterwegs sind, haben wir nun die schwierige Aufgabe einen schönen Schlafplatz für uns zu finden, an dem Ruth und Sophie zelten können, aber wir auch gut mit dem Auto stehen bleiben können. Gleichzeitig soll der Platz natürlich auch ruhig und schön gelegen sein, nicht so einfach also. Letztlich finden wir aber immer einen schönen Flecken: am See, am Strand, an einer Klippe oder am Waldesrand. Wir verlassen Nordirland wieder und fahren durch das Städtchen Sligo, wo wir uns schon mal ein bisschen im Bergsteigen üben. Vom 330m hohen Gipfel eines Berges hat man eine schöne Aussicht auf die Umgebung. Von Sligo aus folgen wir nun dem "Wild Atlantic Way". Irlands Tourismusbranche hat ihre Küstenstraßen gut vermarktet und fast einmal um die Insel selbigen Weg ausgeschildert. Wir folgen also der Küstenstraße bis nach Ballina, wo wir mal wieder eine Werstatt aufsuchen. Denn beim Wechseln der Reifen habe ich eine ölige Stelle an der Antriebswelle entdeckt. Per Ferndiagnose stellt Andreas (vielen Dank!) richtig fest, dass es sich um eine kaputte Antriebsmanschette handeln muss. Diese lassen wir nun in einer abenteuerlichen Hinterhofwerkstatt (die einzige die wir im Ort finden) wechseln. Die nächsten Tage folgen wir dem Wild Atlantic Way, sehen mal schöne Landschaften und Klippen und mal eher trostloses Gelände. Ähnlich ist das Wetter; mal regnet es, mal scheint die Sonne, aber eigentlich haben wir Glück. Vorallem abends ist das Wetter meist gut und ab und zu können wir sogar ein Treibholzfeuer entfachen. Empfehlenswert ist ein Besuch der Insel "Achill Island" mit schönen Klippen und schönen Badestränden. Einmal entgehen wir nur knapp einem Unfall. Ein von uns später "Suicide Dog" getaufter Hund springt plötzlich innerhalb einer Ortschaft vors Auto, nachdem er zuvor am Straßenrand lauerte. In letzter Sekunde reiße ich das Lenkrad rum und wir fahren mit einem Haken an ihm vorbei. Der Hund läuft schwanzwedelnd weiter und schaut uns schließlich hinterher. Zum Glück kam uns kein Auto entgegen...

Irland II
Südwestlich des Ortes Westport gehen wir mal wieder pilgern. Wir steigen über 750 Höhenmeter auf den Croagh Patrick, einem Berg auf dem der Nationalheilige St. Patrick einst 40 Tage gefastet haben soll. Der Aufstieg ist beschwerlich und steil, teilweise sogar gefährlich. Über extrem steile, lockere Geröllfelder steigt der Weg mitunter an; und er ist voller Menschen! Eigentlich erinnert er mich an eine hochalpine Bergbesteigung, doch der Unterschied ist, dass hier hunderte ungeübte/ungeeignete Wanderer (Alte, Eltern mit Kindern, Leute mit Schoßhunden, sogar eine Frau mit Schiene am Knie) langlaufen. Mehrfach sehe ich Leute fast stürzen und zweimal kreuzt ein losgetretener Steinbrocken meinen Weg. Doch das Wetter ist gut heute und der Weg trocken. Ich mag mir den Abstieg nicht vorstellen, sollte man oben von Regen überrascht werden. Ist man nach ca. 2h auf dem Gipfel angekommen, absolvieren die gläubigen Katholiken ihre Pflichtübungen - etliche male um die kleine Kapelle laufen, Vater Unsers und Ave Marias sprechen - wir genießen die Aussicht. Moore, Seen und Wald auf der einen Seite, die "Bucht der 365 Inseln" auf der Anderen. Als Abstieg wählen wir eine andere, fast vollkommen leere dafür landschaftlich viel schönere Route. Nach den Anstrengungen des Tages finden wir in einer einsamen Gegend eine Wiese direkt am Meer, wo wir über Nacht bleiben. Dem Wild Atlantic Way folgend, kommen wir nördlich des Ortes Clifden nach Omey Island. Das ist eine Insel zu der mein bei Ebbe mit dem Auto fahren kann. Auf ihr gibt es ein paar Häuser und eine(!) Straße. Der Weg rüber führt über den bei Ebbe freigelegten Sand und ist mit Verkehrszeichen markiert, die bei Flut im Wasser bestimmt lustig aussehen. Nach einem Picknick verlassen wir die Insel wieder, denn die Flut hat schon eingesetzt und wir wollen nicht festsitzen. Über die "Sky Road" - eigentlich nur die hochgelegende Küstenstraße mit herrlichen Ausblicken - geht es weiter entlang der Küste mit ihren kleinen Inseln und Halbinseln. Am nächsten Tag erreiche wir die drittgrößte Stadt des Landes: Galway, mit gerade mal 75 000 Einwohnern. Eine schöne Stadt mit lebhaften Towncenter in der ich ein paar Stunden arbeite während die Mädels ausgelassen bummeln. Am nächsten Tag kommen wir zu den "Cliffs of Moher", der wohl bekanntesten Touristenattraktion Irlands. Scharenweise kommen die Ausflügler aus den Bussen und vom Parkplatz für den man 4€ p.P. bezahlen darf. Wir parken etwas abseits kostenlos und laufen zu den von Fliegen, Mücken und Menschen überladenen Klippen und wandern trotz alldem an ihnen entlang. Sie sind ohne Frage beeindruckend und sehenswert wie sie fast senkrecht ins Meer fallen, aber das große Brimborium, das hier gemacht wird, finde ich übertrieben. Sophie und Ruth gönnen sich die letzte Nacht jeder ein eigenes Bett in einem Hostel im kleinen Ort Doolin. Morgen fahren sie wieder nach Hause. Wir suchen uns eine schöne Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe und kochen und essen gemeinsam im Hostel. Dort sitzen wir noch eine Weile zusammen, spielen Karten, trinken Cider und haben gute Laune. Nur Flori nicht, ihr wurde von Ruth der letzte Schluck Cider geklaut!!!

Irland III
Dienstag 26.8. wir haben wieder erstaunlich viel Platz im Auto. Zwei Personen mit zwei großen Rucksäcken weniger machen sich doch schon ganz schön bemerkbar. ;) Auch ohne die Beiden geht es am Wild Atlantic Way weiter. Wir fahren zu einer Landspitze namens Loop Head. Hier gibt es einen Leuchtturm (mal wieder) um dessen Gelände wir bei schönem Wetter spazieren. Die herrlichen Klippen sind ähnlich schön (wenn auch nicht ganz so hoch) wie die Cliffs of Moher, allerdings sind wir hier fast alleine. Als wir an einer Klippe sitzend die Brandung beobachten, die beeindruckende Gischtmassen produziert, entdecken wir Seerobben in der Brandung jagen.. Es dauert eine ganze Weile bis wir uns von dem faszinierendem Spektakel losreißen. Hinter dem Örtchen Kilrush nehmen wir spontan die Fähre nach Tarbert und kürzen damit eine Strecke von 140 Km im Landesinneren ab und entgehen der Stadt Limerick. Zurzeit sind wir mehr an Meer/Küste und Natur interessiert als an Stadt und Inland. Bald hinter Tarbert beschließen wir schon früh an einem Platz am Meer der uns gefällt zu bleiben. So verbringen wir den Nachmittag und die Nacht (natürlich mit Lagerfeuer) am Strand.

In großen Schritten nähern wir uns den "5 Fingern". Fünf große Halbinseln im Südwesten Irlands, von denen die bekannteste wohl die Iveragh- bzw. Kerry-Halbinsel mit der Ringstraße "Ring of Kerry" sein dürfte. Hinter der Stadt Tralee beginnt aber erstmal ein anderer "Finger", nämlich die nördlichere Dingle-Halbinsel. Während zunächst noch die Sonne scheint und wir einen Spaziergang am Strand machen, wechselt das Wetter rasch und es regnet und wird nebelig. Am Brandon Point, einem schön gelegenen Aussichtspunkt zwischen Brandon Mountains und Brandon Bay, sehen wir aufgrund des Nebels nicht einmal das Meer ca. 100 Meter unter uns. Da wir aber am nächsten Tag den 960m hohen MT Brandon besteigen wollen, bleiben wir hier. Am Abend klart es dann tatsächlich nochmals auf über dem Meer - die Berge sehen wir nach wie vor nicht, sie sind in dunkle Wolken gehüllt. Wir versuchen nach einer Klippenwanderung den Sonnenuntergang zu beobachten, doch im letzten Moment schieben sich Wolken vor die Sonne. Pech gehabt. Auch am nächsten Morgen ist es noch grau. Zwar hängen die Wolken nicht mehr ganz so tief, allerdings sind die Berge nach wie vor verhüllt. Außerdem ist es enorm windig, vielleicht keine so gute Idee auf einen ungeschützten Berg zu klettern. Wir beschließen erst mal im Hauptort (Dingle) der Halbinsel Informationen bei der Touristeninformation einzuholen bevor wir weiter planen. Auf der Fahrt dorthin, passieren wir einen malerischen Bergpass entlang der vernebelten Berge und machen einen Spaziergang zu einem kleinen Toteissee, an dem wir unsere Trinkwasserkanister wieder auffüllen. Die Frau im Infocenter kann uns aber auch nur sagen was wir selber sehen: Ein bisschen "foggy & windy" auf dem Berg. In 2 Tagen - betont sie mehrfach - soll das Wetter aber noch besser werden. So lange wollen wir dann aber doch nicht warten, es gibt ja auch noch andere Berge auf der irischen Insel die man besteigen kann. Also fahren wir weiter ein bisschen auf der Halbinsel rum und das Wetter ist auch gar nicht soo schlecht, ab und an schaut die Sonne sogar mal zwischen den Wolken hervor und die Temperaturen sind mit ca. 18° auch erträglich. So kommen wir schließlich an Europas westlichster Stadt und am angeblich westlichsten Pub entlang (Island wir hier wohl nicht mitgezählt). Hinter dem kleinen Straßendorf Ventry krachen - bedingt durch die Flut und den immer noch extremen Wind - tosende Wellen an die Klippen und in eine kleine Bucht mit Sandstrand. Wir können nicht anders und stellen uns den Wellen. Sie verwandeln das eigentlich ca. 30cm tiefe Wasser in 2m hohe Wellenberge, die einen mit enormer Wucht wegdrücken oder zur Seite reißen. Nach einiger Zeit - die Sonne hat sich natürlich längst wieder hinter die Wolken verdrückt - kommen wir lieber aus dem Wellenbad heraus, bevor wir allzusehr auskühlen. Schade eigentlich, es hat sehr viel Spaß gemacht. Im Auto wärmen wir uns auf, essen leckeren Kuchen und schauen uns das Getöse noch eine Weile an. Südlich von Dingle übernachten wir, um dem MT Brandon noch eine letzte Chance zu geben, sich von uns besteigen zu lassen. Doch wieder enttäuscht er uns, es regnet den ganzen Tag. Ich versuche in der kleinen Ortsbibliothek etwas am Computer zu arbeiten, doch das Internet macht mich verrückt und wir fahren weiter. In der nächsten größeren Ortschaft auf der Route (Killorglin) versuchen wir es erneut. Das Internet ist zwar hier nicht viel besser, aber irgendwie muss man ja Geld verdienen und ich versuche mich nicht zu sehr über die Verbindung aufzuregen ;) Nach ein paar Stunden starten wir wieder durch - in den verregneten Ring of Kerry.

Wir fahren an einem trotz Nebel und Niederschlag schön aussehendem Bergsee vorbei über einen Bergpass bis in den Hauptort "Cahersieven". In der Nähe übernachten wir am Parkplatz eines Strandes und erkunden am nächsten Morgen die in der Umgebung liegenden Monumente vergangener Tage: Zwei alte Ringwälle bzw. Steinforts undatierten Alters (irgendwas zwischen 500 n. C. und Eisenzeit) und eine recht gut erhaltene mittelalterliche Burgruine, in der man ein bisschen rumklettern und schöne Fotos machen kann. Anschließend fahren wir auf die vorgelagerte Insel "Valentia Island", die ebenfalls viel zu sehen hat. Neben einem Schieferbergwerk in dem jetzt auch Gottesdienste abgehalten werden ("Grotto") und 385 mio Jahren alten versteinerter Fußabdrücke irgendwelcher Tiere, gibt es verschiedene Wanderrouten, die wir ausprobieren. Denn die Frau in Dingles Touri-Info hatte recht, nach 2 Tage ist das Wetter wirklich gut und das nutzen wir aus. So übernachten wir nur 20 Kilometer von unserem letzten Schlafplatz entfernt. Am nächsten morgen ist das Wetter schon wieder sehr schlecht, wir besuchen eine kleine Schokoladenfabrik, in der es leckere Schokolade zu probieren gibt und es regnet mal wieder und ist diesig. Wir bleiben im Café der Fabrik und nutzen das WiFi um zu arbeiten und eine Fähre für die Rückfahrt zu buchen. Unsere Wahl fällt auf den 08.09 von Rosslare Harbour im Südosten Irlands. Von dort fahren wir dann 18,5 Stunden nach Cherbourg in Frankreich. Uns bleiben also noch ein paar Tage hier auf der Insel. Als nach 3 Stunden das Wetter immer noch nicht besser wird, beschließen wir trotzdem weiter zu fahren. Der Südwesten des Rings of Kerry soll besonders spektakuläre Aussichten bieten. Zitat Reiseführer "Auch im weiteren Verlauf windet sich die Straße oberhalb der See entlang und von jeder Stelle bietet sich ein beeindruckendes Landschaftspanorama". Wir schalten die Nebelschlussleuchten ein. Sichtweite 40 Meter und weniger. Naja beim nächsten Irlandbesuch sehen wir vielleicht mehr/Meer. Wir kommen in das kleine - aber trotz der Wettertristess - hübsche Örtchen Kenmare, dessen irischer Name "An Neidin" - "kleines Nest" heißt und lassen den Ring of Kerry hinter uns.

Weiter geht es auf dem nächsten Ring, dem Ring of Beara, der dritten großen Halbinsel. An einem schönen Bergsee übernachten wir und am nächsten Morgen scheint tatsächlich mal wieder die Sonne. Ruhig liegt der See da und spiegelt die umliegende Landschaft. Zurück an der Küste sehen wir auf der gegenüberliegenden Wasserseite die Berge Kerrys, durch die wir gestern gefahren sind. Zu spät. Wir wollen das gute Wetter nutzen um den 700 m hohen "Hungry Hill" zu besteigen, von dem auch Irlands höchstes Wasserfällchen (200m) fällt. Laut Reiseführer gibt es einen Weg und eine Ausschilderung zu diesem. Wir kurven auf der Landstraße umher und finden weder das eine noch das andere. Schließlich fahren wir eine kleine Stichstraße, die von der Richtung Ungefähr passen könnte und fragen eine Anwohnerin am Ende der Straße. Die hat aber auch nicht wirklich Ahnung, nur dass hinter dem Haus "irgendein Weg" lang läuft. Wir versuchen unser Glück und folgen dem Weg an der Bergflanke entlang. Irgendwann driftet der Weg aber merklich ab und wir merken, dass es nicht richtig sein kann. Kurzerhand folgen wir einem Bachlauf steil bergauf, bis wir nach einer ganzen Weil einen markierten Pfad kreuzen. Was heißt Pfad? Alle paar Meter gibt es eine Markierung auf dem felsigen Untergrund, teils gut sichtbar, teils sehr versteckt oder verwaschen. Den Weg dazwischen muss man selbst finden. Wir schaffen es tatsächlich noch ohne große Fehler auf den Gipfel und werden mit einer schönen Aussicht in alle Richtungen belohnt. Auf der anderen Bergseite bergab kommen wir an einem Bach entlang, der sich zu einem natürlichen Pool aufgestaut hat, in dem wir ein erfrischendes Bad nehmen. Zurück am Auto fahren wir noch bis zur Spitzer der Halbinsel, wo wir auch übernachten. Hier gibt es eine interessante Kuriosität: Die angeblich einzige über Wasser führende Seilbahn Europas. Keine Ahnung, ob es wirklich die einzige ist, auf jeden Fall sieht es lustig aus, wie die kleine Kabine in 30 Metern Höhe über dem Meer langsam auf die Insel zu schaukelt.

Bei gutem Wetter machen wir uns auf den Weg in die Stadt Bantry, wo ich mal wieder arbeiten kann - diesmal im Internet der Touristinformation, bevor wir uns auf den kleinsten der 5 Finger, die "Sheep's Head Peninsula" aufmachen. In unserem Reiseführer wird sie nur mit einem Satz erwähnt. "Sehr gut" denken wir uns, vielleicht ist sie nicht so überlaufen. Am Ende der Straße laufen wir noch 2 Kilometer bis zur Landspitze und genießen die Aussicht und das Meer, als plötzlich ein paar Delfine in den Wellen springen und tauchen. Grandios! Doch leider nur von kurzer Dauer, nach wenigen Minuten sind sie wieder verschwunden. Warum die Landspitze "Sheep's Head" genannt wird finden wir auch sehr leicht raus: überall liegt Schafskacke rum :D Nach einer Nacht, die wir am Sheep's Head verbringen machen wir nochmal eine Wanderung in der herrlichen Umgebung. Delfine sehen wir leider keine mehr, dafür sehen uns ganz viele Mücken.

Nun steht die letzte der Halbinseln auf dem Programm, die Mizen Halbinsel. Sie beherbergt den südwestlichsten Punkt Irlands, den Mizen Head. Den besuchen wir allerdings nicht, denn er ist großflächig eingezäunt und es wird Eintritt verlangt. Dafür darf man dann aber auch in einen Leuchtturm (wie einmalig!) und in das dazugehörige Museum. Das Wetter zeigt sich dafür von seiner besten Seite - Badewetter! Und so legen wir uns tatsächlich einfach mal Faul an den Strand, gehen baden und liegen in der Sonne. Und das an einem dritten September.



Schottland I, II & III
Schottland I
Da wir mit Mama und Lea ja in Inverness verabredet sind, aber noch ein paar Tage Zeit haben bis die beiden eintreffen, beschließen wir an der Schottischen Süd- und Westküste entlang zu fahren. Zunächst besuchen wir u. a. die Städtchen Dumfries, den Galloway Forest Park und die "Rhins of Galloway"-Halbinsel, die sich in dicken Regenwolken verhüllt. Von dort ging es dann hoch bis in die Stadt Ayr, wo wir vom Parkplatz an dem wir schlafen Seerobben beobachten konnten. Da der Wetterbericht für den nächsten Tag genauso mau aussieht wie für die Tage zu vor, gehen wir in das örtliche Schwimmbad bzw. in die Sauna desselben. Als wir am frühen Nachmittag wieder rauskommen stellen wir fest, dass die Sonne scheint und ärgern uns ein bisschen.. Aber schön wars trotzdem ;) Weiter nach Norden fahrend lassen wir Glasgow links liegen. Dort finden gerade die olympischen Spiele des Commonwealth statt, die "Commonwealth Games"; und die Stadt soll hoffnungslos überfüllt sein. Dafür fahren wir am herrlichen Loch Lomond entlang, dem größten See Schottlands, der mit seinen Inselchen und eingerahmt von fast 1000m hohen Bergen ein schönes Bild bietet. Doch schon hier merken wir, dass sehr viele Touristen unterwegs sind, ganz anders als wir es in Wales erlebt haben. Es wimmelt geradezu von deutschen und französischen Campervans, Wohnmobilen und schwer bepackten Motorradfahrern. Den Höhepunkt bildet aber zweifelsohne eine Reisegruppe von 14(!!!) italienischen Wohnmobilen, die (auf den kleinen teils einspurigen Straßen mit Ausweichstellen) im Konvoi fahren und uns tatsächlich 3x! entgegen kommen, an verschiedenen Tagen und verschiedenen Orten. Zum Glück kamen sie uns jedes mal nur entgegen, denn wenn man das Pech hätte hinter der Truppe festzuhängen, kann die Laune bestimmt rapide bergab gehen.
Um den ganzen Trubel zu entgehen fahren wir auf die ca. 120km lange und sehr schmale Halbinsel "Kintyre" an dessen Ende der "Mull of Kintyre" liegt, über den schon Paul McCartney ein Lied geschrieben hat. In steilen Serpentinen geht es hier am Ende der Straße noch ca. 2Kilometer bergab (und später natürlich auch wieder bergauf) bevor man immer noch gut 50Meter über dem Meerersspiegel an schroffen Klippen am alten Leuchtturm ankommt. Heutzutage funktioniert dieser natürlich vollautomatisiert und die alte Wohnng der Leuchtturmwärter ist nun ein Ferienhaus "am Ende der Welt". Sonst gibt es hier unten nämlich nichts mehr außer rauer Natur und lauter Brandung. Bei einem Unwetter ist es am Kamin der Ferienwohnung bestimmt sehr gemütlich (vorausgesetzt sie hat einen..) Ansonsten ist unser Plan aufgegangen, hier unten müssen wir uns nicht mit Touristenmassen plagen, nur 3 Radfahrer haben einen steilen Anstieg vor sich (wir natürlich auch). Als Schlafplatz finden wir heute eine schöne Wiese direkt am Meer gelegen.

Schottland Part II
Der nächste Tag führt uns bis nach Fort William und bietet spektakuläre Ausblicke: Entlang an einem der längsten Seen Schottlands (Loch Awe) geht es auf einer kleinen einsamen Straße. Nicht weit nördlich davon ist Schluß mit der Einsamkeit. Wir kommen nach Glen Nevis, das für mich schönste Tal bzw. Panorama, dass ich in Schottland gesehen habe. Nur leider wir es auch entsprechend vermarktet und ist gut besucht. Mehrere Großraumparkplätze und ein Visitor Centre in dem man natürlich auch Tassen und Tshirts kaufen kann stören den Eindruck. In Fort William selbst sind wir erst sehr spät und haben heute nicht so viel Glück einen schönen Schlafplatz zu finden. Schließlich sind wir auf der Straße Richtung Ben Nevis, den höchsten Berg Schottlands und der Britischen Inseln (1344m). Am Ende der kleinen Straße ist ein Parkplatz auf dem wir aufgrund der vorgerückten Stunde bleiben. Aussteigen ist aber nicht drin und auch den Wagen bauen wir ohne die Türen zu öffnen zum Schlafen um. Grund ist zur Abwechslung mal nicht der Regen, der in diesem Fall noch angenehmer wäre, sondern tausende umherschwirrenden Monstermücken.
Am nächsten Morgen können wir zahlreiche Wanderer - die den Berg trotz des schlechten Wetters in Angriff nehmen wollen - beobachten, die schon auf dem Parkplatz fast ausrasten und heftig mit den Armen wedeln hin und her rennen in der Hoffnung die Mücken zu vertreiben. Aufgrund des Wetters und der Mücken sehen wir von einer Besteigung ab. Später vielleicht mal. Entlang des Loch Eil westlich von Fort William sollte man unbedingt fahren, wenn man mal nach Schottland kommt! Die Strecke führt durch eine traumhafte Landschaft. Parallel zur Straße verläuft auch eine alte Eisenbahntrasse. Die immer noch aktive Dampfeisenbahn fährt die Touristen hin und her und einigen kommt die Strecke vielleicht aus Harry Potter bekannt vor. Bei schönem Wetter bestimmt auch sehr lohnenswert. Wir verlassen die Nationalstraße Richtung Süden und wenden uns der Ardnamurchan-Halbinsel, eine weitere Empfehlung für zukünftige Schottlandreisende! Herrliche Landschaft, schöne Buchten, einsame Sandstrände und leere Straßen gibt es hier zu entdecken. Unbedingt zu empfehlen ist die "gut erhaltene" Ruine des "Castle Tioram". Zu dem auf einer Insel gelegenen Castle kann man bei Ebbe laufen. Die kleine Festung ist nicht restauriert und droht einzustürzen. Zumindest steht das auf einem Schild davor. Wir wagen uns dennoch rein und bekommen erstaunlich viel von der ehemaligen Bausubstanz zu sehen und mit ein bisschen Fantasie kann man sich leicht vorstellen wie es früher wohl aussah. Am Ende der Halbinsel steht mal wieder ein Leuchtturm (der wegen irgendeiner besonderheit mal wieder besonders und einmalig sein soll - so wie jeder leuchtturm halt..) aber viel spannender: angeblich soll man Wale und Delfine beobachten können - manchmal zumindest. Wir bleiben natürlich erfolglos. Dafür kommt die Sonne noch mal raus und wir können - nach einer schönen Wanderung - am einsamen Standstrand im Meer baden. Nicht vergessen sollte man vor(!) der Tour - in Fort William - noch mal vollzutanken. Denn in Killochen, dem Hauptort der Insel (ein paar Hundert Einwohner) gibt es nur eine kleine alte Tankstelle. Der Liter Diesel kostet hier auf einmal nicht 1,29Pfund was ja schon teuer genug ist, sondern 1,54 und nochmal ein Pfund für den obligatorischen Tankservice. Naja wir tanken für 10 Pfund, was sollen wir machen, wir wollen ja unterwegs nicht liegen bleiben. Direkt bevor wir wieder in Fort William ankommen, steigen wir noch bei "Neptun's Staircase" aus. Für den Kaledonischen Kanal wurden hier direkt hintereinander 8 Schleusenbecken gebaut, sodass es wirklich wie eine endlos lange Treppe aussieht. Es ist äußerst interessant, wie sich die kleinen Schleusenbecken füllen und leeren und die Freizeitsegler langsam vorankommen. Leider regnet es immer noch in Strömen obwohl wir zwei Tage weg waren. Entlang der Wasserstraße, zu der auch das berühmte Loch Ness gehört, fahren wir Richtung Inverness. Loch Ness, der durch seine bis zu 200m Tiefe wasserreichste See Schottlands, sieht für uns nicht anders aus, als die zahllosen Seen, die wir vorher schon passiert haben. Schließlich erreichen wir Inverness. Mit über 70 000 Einwohnern ist diese, die größte Stadt im Norden. Hier suchen wir uns einen Parkplatz auf dem wir ein paar Tage bleiben können. Wir haben mal wieder Glück, nur ein paar Kilometer entfernt von Lea und Mama's B&B finden wir eine Möglichkeit in einem kleinen Wald.

Schottland Part III
Die Tage mit den Beiden sind leider insgesamt sehr verregnet. Auf der angeblich immer trockenen Black Isle, ein kleines Stück nördlich von Inverness, werden wir 4 auf einer Wanderung richtig naß durch einen kurzen Starkregen. Auf einer Wanderung im Glenmore Forest Park (unsere erste Munro-Besteigung ;) ) fängt es ebenfalls plötzlich zu regnen an und der Wind peitscht selbigen so doll ins Gesicht, dass es weh tut. Bedingt durch das Wetter verbringen wir also mal wieder viel Zeit im Auto und hören uns Neuigkeiten aus Deutschland an... So fahren wir auf der Isle of Skye umher und setzen mit der Fähre wieder aufs Festland über - eine landschaftlich sehr reizvolle Strecke oder fahren entlang der Westküste bis nach Unapool. Einen Besuch in einer der vielen Whiskey-Destillerien darf natürlich auch nicht fehlen. Wir entscheiden uns für die bekannte Glenfiddich-Destillery und bekommen nach einem 20-minütigen melodramatischen und die Herstellung glorifizierenden Imagefilm und einer halbstündigen interessanten Führung über das Gelände jeder drei Whiskeys zu probieren. Für eine kostenlose Tour nicht schlecht! Eigentlich hatte ich mich ja als Fahrer angeboten, aber leider war unser Auto nach einem Schockmoment am Vortag in der Werkstatt und so musste Mama uns mit ihrem Mietwagen fahren. Am Morgen zuvor (nach anhaltendem Regen in der Nacht) schaltete ich nämlich dummerweise schon die Heckscheibenheitzung ein ohne den Motor zu starten, was die Batterie nach einer Weile in die Knie zwang. Da standen wir nun auf unserem Waldparkplatz - in 10 Minuten mit Lea und Mama verabredet - und der Wagen sprang nicht an. Glücklicherweise fuhr gerade ein Wagen mit einer halben Werkstatt im Kofferraum auf den Parkplatz und konnte uns Starthilfe geben. Der Fahrer machte uns außerdem auf unseren, durch den langen Regen gerade einmal sauberen Reifen, aufmerksam, der quasi über kein Profil mehr verfügte. Wohl oder Übel mussten wir also in die Werkstatt, die den passenden Reifen natürlich erst am nächsten Tag liefern und wechseln konnte. Das war die Geschichte wie Mama um ihren Whiskey kam und wir 100 Pfund für Reifen und auswuchten bezahlten. Wir probierten noch den ein oder anderen Cider bzw. Ale in verschiedenen Pubs von Inverness und so waren die gemeinsamen Tage auch schnell schon wieder rum. Die beiden machten sich wieder auf den Weg zu ihrem Flugzeug nach Edinbourgh. Auch vor uns lag eine lange Fahrt. Wir verabschieden uns am 15.8. abends und fahren am nächsten Tag nach Stranraer (400km) um von dort die Fähre nach Belfast zu nehmen. Denn am 17.8. hat Sophie Geburtstag und wir sind mit ihr und zwei weiteren Freundinnen in einem Cottage im Norden Irlands verabredet. Auf der Fahrt zur Fähre besichtigen wir noch den Ort Stirling, welchen wir beim Trampen in Island empfohlen bekommen haben. Der Ort erweckt den Eindruck, als wenn man dort ein paar schöne Tage verbringen könnte. Am Nachmittag kommen wir am Fährhafen an und machen ein Nickerchen im Auto, denn vor uns liegt mal wieder eine Nachtfahrt. Die Fähre legt um 23.30 Uhr ab und erreicht Belfast um kurz vor 2 Uhr morgens. Wir beobachten die Einfahrt ins Lichtermeer der Stadt von Deck aus, bevor wir uns wieder ins Auto setzen. Bis wir das Cottage erreichen liegen noch 200 km quer durch Nordirland vor uns. Nach einer Fahrt durch die nordirisch Nacht, passieren wir irgendwann die Grenze nach Irland. Dies merken wir aber nur daran, dass die Geschwindigkeitsangaben plötzlich in kmh und nicht mehr in mph angegeben werden. Gegen kurz vor 5 erreichen wir schließlich unsere Unterkunft für die nächsten 2 1/2 Nächte, klingeln Anne, Ruth und Sophie zum Tür öffnen kurz wach und gehen erschöpft schlafen.



England
England
Nach ein paar Tagen in Wales sind wir auch schon wieder auf englischem Boden (wir sind ja immer noch auf dem Weg nach Schottland eigentlich..) und merken, dass wir ein Problem haben. Wir haben für die Region in der wir jetzt sind kein Kartenmaterial. Wir haben eine Karte für SÜdengland, eine für Wales, eine für Schottland, aber keine für Mittel/Nordengland. So bleibt uns nur ein Stopp um eine Karte zu kaufen um die Route für die nächsten Tage festlegen zu können. Mit der neuen Karte erarbeiten wir uns eine schöne Tour durch Nationalparks, und wie immer auf kleinen Straßen, Richtung Osten bis ins anschauliche Städtchen Durham, südlich von Newcastle. Durham wurde uns von unserer Gastmutter in Wales empfohlen, die hier studiert hat. Die wirklich anschauliche mittelalterliche Innenstadt hat eine prächtige und riesige - noch immer für Gottesdienste genutzte - Kathedrale (hier wurden Szenen von Harry Potter gedreht) und direkt daneben eine mächtige Burge (die wir leider aufgrund einer Hochzeit nicht näher besichtigen konnten). Heute ist die Stadt allerdings eher für ihre vielen Studenten bekannt, die Universtität ist direkt in den alten Häusern im Stadtzentrum.
Noch vor Schottland machen wir das erste Mal Bekanntschaft mit den schottischen Mücken (im weiteren Verlauf Monstermücken genannt). In unserem Reiseführer steht folgendes zu ihnen: "Die schottischen Mücken sind winzig klein (Flügelspannweite 1,4 mm!), treten zumeist in Scharen auf und sind äußerst lästig". Und wahrlich, die Viecher sind kleiner als Fruchtfliegen und fallen nur auf, weil sie einen kaum hat man die Autotür geöffnet zu hunderten umlagern und juckende Stiche bzw. Bisse hinterlassen.. Sie sind überall wo es schattig und windstill genug ist, also zum Glück nicht am Meer! Im Reiseführer meiner Mutter steht noch der tolle Hinweis, dass die Mücken sogar durch die Autolüftung in den Innenraum kommen würden und man die Lüftung doch am besten mit gesammelter Schafswolle verstopfen solle - soo schlimm ist es bei uns zum Glück dann doch nicht. Jedoch scheiden einige eigentlich wunderschöne Schlafplätze aus, da dort Mücken nur darauf warten über uns herzufallen.
Entlang einiger Überreste des berühmten Hadrianswalls und beeindruckender Talsperren, teilweise aus den 1850er Jahren geht es weiter quer durchs Land, bis wir schließlich am "Border Forest Nationalpark" die Grenze zu Schottland erreichen. Diese wird (noch) nur durch einen einfachen Stein gekennzeichnet, aber am 18. September entscheiden die Schotten ja in einem Referendum über ihre Loslösung aus dem UK.



Wales
Also gut, weiter im Text:

Dienstagmorgen verlassen wir nach 5 Nächten unser gemütliches Cottage. Unsere Gasteltern waren wie gesagt in Monacco ihren Sohne besuchen und wir haben quasi Housesitting betrieben. Nach dem "einmal-um-island-trampen-&-campen" war ein "fester Wohnsitz" mal wieder etwas ganz anderes. Aber wie gesagt, nach 5 Tagen geht es dann noch auch schon wieder weiter, um rechtzeitig im hohen Schottland zu sein. Dort sind wir nämlich mit Mama und Lea verabredet, die eine Woche Urlaub machen. Wahrscheinlich ist es aber auch besser weiter zu fahren, da wir sonst bald nicht mehr durch die Autotür passen würden vom ganzen Essen. Den Luxus einer richtigen Küche - sogar mit Kühlschrank ;) - nutzten wir zum üppigen Kochen.

Wir fahren zunächst auf die große Halbinsel "Gower", die laut Reiseführer sehr schön sein soll. Und wirklich wechseln sich zum Baden einladene Sandstrände und Klippen mit großen Felsen ab. Am Ende der Halbinsel (Rhossili Village) kann man bei lowtide sogar noch über Felsen kletternd auf zwei Inseln gelangen (Worm's Head Island). Da wir dafür zu früh vor Ort waren, verkürzten wir uns die Wartezeit mit einem Bad im Meer in einer kleinen Bucht unweit des Übergangs. Beim Versuch die Insel zu erklimmen riß leider mein in die Jahre gekommener Flipflop, sodass ich Barfuß weiter musste.. Fazit: Solltet ihr mal hierher kommen, zieht euch feste Schuhe an. Es ist zwar auch mit Flipflops, Badelatschen oder Barfuß möglich, aber nicht sehr empfehlenswert.. ;) Dafür boten sich - endlich am Ende der Insel angekommen - ein paar schöne Felsformationen dar (die s. g. "Devil's Bridge" bspw.) und sogar ein paar Seerobben aalten sich in der Sonne.
Zurück am Auto ging es zur Abwechslung mal nicht an der Küste weiter, sondern im Zickzack durchs Land und durch die Berge. Unser Ziel sind die kleinen aber spektakulären Bergpässe im Norden Wales. Leider hielt das Wetter nicht und es wurde merklich kühler und regnete häufiger. Dennoch lohnt es sich auf jeden Fall abseits der großen Hauptstraßen auf Erkundungstour zu "gehen" und auf den kleinen Straßen entlang von Stauseen, Nationalparks und steilen Berghängen zu fahren. Dafür wird man nämlich mit einsamen Landschaften und traumhaften Aussichten belohnt, so man denn was sieht und nicht Mitten in regnenden Wolken steckt. Doch selbst diese haben auf kleinen Bergstraßen irgendwie etwas Spannendes.



Randnotiz IV
Soo, jetzt kommen mal nach und nach die versprochenen Blogeinträge, da wir hier gerade auf der Fähre von Irland nach Frankreich sitzen und 18h Strom und Internet haben. Die Internetverbindung ist aber leider nicht die beste hier, sodass ihr auf Bilder vorerst verzichten müsst, die kommen dann später nochmal aber hier ein paar Texte. Rechtschreibfehler, Wortwiederholungen u. ä. dürft ihr behalten, wenn ihr sie findet ;)



Freitag, 29. August 2014
Randnotiz III
Nach einer schönen Zeit in Wales und Schottland sind wir jetzt schon eine Weile in Irland, sind an der Westküste dem Wild Atlantic Way gefolgt und sind jetzt bei Killarney im Südwesten Irlands. Mit dem Internet und dem Strom ist es hier mal wieder kein Vergnügen, deshalb gab es bisher keine Berrichte, aber eine Zusammenfassung folgt noch.
Liebe Grüße Phil



Dienstag, 29. Juli 2014
BiB - Back in Bristol!
Bristoooooooooool! Waaaaaaaaaaaarm! Wie herrlich. Wir sind wieder zurück. Angekommen in Bristol mussten wir "nur" die 8 Meilen zum Auto kommen und dann müssen wir erstmal lange keinen Rucksack mehr tragen. Vorausgesetzt das Auto ist noch da, wir kennen die Leute ja schließlich kaum, denen wir unser Auto und die Autoschlüssel anvertraut haben.. Aber es war einfach viel zu heiß und wir haben viel zu wenig geschlafen (schließlich haben wir uns eine Nacht auf dem Flughafen in Island aufgehalten, da der Flüg sehr früh ging) um weit mit unseren Rucksäcken laufen zu wollen. Aber was sind schon 8 Meilen, nach über 1500 Kilometern trampen auf Island sollte man meinen? Doch Pustekuchen. England ist nicht Island. Zwar ist es auch eine Insel aber mit Trampern haben die Leute hier nichts am Hut. Nach einer Dreiviertelstunde vergeblicher Versuche entschließen wir uns die Rucksäcke in einem Pub zu deponieren und zu laufen. Allerdings kaum 10 Minuten nachdem wir die Rucksäcke verstaut haben wurden wir tatsächlich von einem netten Mann mitgenommen, der gerade seine Kinder zum Flughafen gebracht hatte. Unserem Auto geht es gut und nach einem netten Tee bei unseren "Autosittern" holen wir die Rucksäcke aus dem Pub ab und machen uns wieder auf nach Wales, zu der Gastfamilie bei der wir vorher gewwooft haben. Mit denen haben wir uns nämlich sehr gut verstanden und sie haben uns gefragt ob wir nicht nochmal vorbeikommen und ein bisschen was erzählen wollen. Also taten wir das, zumal wir wussten wie bequem das Bett dort sein würde ;) Dummerweise blieb uns nur der Donnerstagabend, da sie selbst Freitagfrüh schon zu ihrem Sohn nach Monacco reisten. Dennoch war es schön sie noch einmal wiederzusehen. Das Beste allerdings ist, dass sie uns anboten doch noch ein paar Tage hier bleiben zu können, sodass wir seit Donnerstag abend also wieder hier in unserem Cottage sind und den Sommer genießen können. Die ganzen warmen Sachen aus Island sind mittlerweile gewaschen und tief in unseren Taschen verstaut (hoffentlich brauchen wir sie so schnell nicht mehr) und nach etwas faulenzen hier im Garten und der Sonne haben wir uns schon Cardiff und die anderen Orte und Sehenswürdigkeiten angeschaut (falls sich hier wer auskennen sollte: Hay-on Wye, Abergavenny und Brecon samt Castles und Kathedralen). Außer über das Wetter freuen wir uns gerade noch, dass hier alles so "günstig" ist, im Vergleich zu Island zumindest und in unserer kleinen Küche wird jeden Tag ordentlich aufgetischt! Soweit, Cheers!



Von Regen, Wasserfällen und Monstermäusen - Island (22.06 - 24.07)
Island also. Einen Monat haben wir für die Vulkan-Insel mittem im Meer. Ohne (eigenes) Auto. Denn die Mietwagenpreise der großen Autovermieter fangen so ca. bei 100€ pro Tag für ein kleines Auto an. Mit dem kann man aber nur ein paar asphaltierte Straßen befahren und nichtmal die landschaftlich viel attraktiveren Schotterpisten etwas abseits der Hauptstraße. Für einen geländetauglicheren kleinen Jeep kann man ohne weiteres 200-300€ am Tag bezahlen, von Preisen für die großen Jeeps für Flußdurchquerungen oder die Hochlandpisten wollen wir gar nicht erst reden.

Dafür aber einiges zu Island im allgemeinen Vorweg:
Island liegt knapp südlich des Polarkreises zur Hälfte auf der Amerikanischen Platte und zur Hälfte auf der Europäischen Platte und wird - da die Platten auseinanderdriften immer größer ;) Da es so weit im Norden liegt wird es im Sommer nicht wirklich dunkel. Auch Mitte Juli konnte man nachts um 2 Uhr noch halbwegs problemlos im Zelt den Reiseführer lesen (vorausgesetzt es waren keine all zu dunklen Wolken am Himmel). Es hat etwas mehr als 300.000 Einwohner, davon leben etwa 200.000 im Großraum der Hauptstadt Reykjavik. Die nächstgrößere Stadt außerhalb der Hauptstadtregion ist Akureyri und hat stolze 17.000 Einwohner. Bewohnbar sind nur einige schmale Streifen am Rand der Insel und der Südosten des Landes (dort wo Reykjavik liegt). Die Straßen sind nur in diesem bewohnten Gebiet asphaltiert und es gibt eine Ringstraße, die auf 1300 Kilometern mehr oder weniger nah an der Küste die Insel umrundet und somit erschließt. Diese Ringstraße ist weitestgehened asphaltiert - man darf sich dennoch keine Autobahn vorstellen, eher eine deutsche Landstraße - allerdings mit einspurigen Brücken. Das komplette Innere des Landes (das "Hochland") ist quasi menschenleer, geprägt von Bergen (bis 2000 Meter), Vulkanen (bzw. sind die Vulkane größtenteils die Berge) und Gletschern (unter denen sich meist Vulkane befinden ;) ). Es gibt eine handvoll Tracks oder Pisten im akzeptablen bis sehr schlechten Zustand, die das Hochland durchqueren, für die man aber größtenteils sehr geländegängige große Jeeps benötigt.

Wie auch die Autos sind Lebensmittel extrem teuer (für ein einfaches, nicht mal besonders gut schmeckendes Brot umgerechnet 4€ bezahlen zu dürfen ist nicht gerade ein Traum) genauso wie Unterkünfte (so 100€ pP kann man schon rechnen).

Zum Wetter/Kilma: Wikipedia sagt folgendes: "Das Klima ist ozeanisch kühl, geprägt vom relativ warmen Irmingerstrom (5 °C) an der Südküste und vom kalten Grönlandstrom an der Nordost- und Südwestküste. Aufgrund des warmen Golfstroms ist das Klima in Island milder als in anderen Regionen dieser Breitengrade. Die Winter sind vergleichsweise mild und die Sommer eher kühl. Am wärmsten ist es in Island in der Zeit von Mitte Juni bis Ende August/Mitte September. Die Tagestemperaturen schwanken zwischen 0 und 3 °C im Winter und zwischen 12 und 15 °C im Sommer, wobei es im Landesinneren teils deutlich kühler sein kann. Im Sommer treten, in einigen privilegierten Lagen, auch wesentlich höhere Temperaturen (über 20 °C) auf. Vor allem wegen des Golfstroms fällt im Süden der Insel vergleichsweise selten Schnee. Die geringsten Niederschläge fallen in Island in den frühen Sommermonaten, wobei es hier signifikante lokale Unterschiede gibt. Im Nordosten ist es tendenziell trockener." Soviel erstmal zur Theorie, vorweg schon mal: wir hatten sehr, sehr viel Regen! Allerdings war es im Norden wirklich trockener.

Nun wieder zu uns.. Bedingt durch die teuren Mietwagenpreise sind wir also ohne Auto und mit unseren Rucksäcken (20/25kg) samt Zelt bewaffnet unterwegs. Zelten darf man eigentlich fast überall "wild" in Island, die Kunst ist es einen Platz zu findem an dem dies auch möglich ist. Denn wo der Boden nicht zu steinig, steil, naß oder ähnliches ist, ist die Vegetation zu hoch oder es wird Ackerbau betrieben. Immerhin verfügt fast jeder Ort über einen kleinen Campingplatz, und wenn es nur eine gemähte Wiese mit Toilette ist. Teilweise (selten) sind sie sogar umsonst. Die Idee ist es also zu Zelten, öfter zu trampen und einige längere Trekkingtouren zu machen. Einen genauen Plan haben wir nicht, wir wollen gucken wo wir hinkommen und es wetterabhängig machen, was genau wir machen. Zunächst wollen wir uns ein paar Tage auf der Reykjanes-Halbinsel ganz im SÜdosten der Insel aufhalten und dann zu einer Stadt namens Selfoss, da wir dort mit Caro und 2 ihrer Arbeitskollegen ein Cottage für ein Wochenende gemietet haben. Das klappt auch alles sehr gut, wir kommen gut voran, das Wetter ist zwar durchwachsen und wenn man davon absieht, dass ich gleich am 2. Tag mein Handy verloren habe ist alles gut. Zum Beispiel lernen wir Ra kennen, einen Tschechen - ende 20 und Yogalehrer - der uns in seinem Mietjeep mitnimmt. Eigentlich wollten wir nur ein kurzes Stück zu einem Vogelfelsen mitgenommen werden.. da es aber mal wieder in Strömen zu regnen begann, fuhren wir mit ihm weiter.. zu ein paar Schwefelquellen in der Nähe der Blauen Lagune und zu einem Hot Pot idyllisch in den Bergen gelegen und nur zu Fuß zu erreichen. Am Ende verbrachten wir 2 Tage mit ihm.

Insgesamt lernen wir beim Trampen viele nette Leute kennen und hören interessanten Geschichten. Das Trampen klappt meistens gut und im Laufe des Monats wurden wir von den unterschiedlichsten Menschen mit unterschiedlichsten Autos mitgenommen. Mal von Isländern (u. a. Staatssekretär, Seemann, Gemeindearbeiter) mal von Touristen (Deutsche, Franzosen, Kanadier, Tschechen, in Berlin lebende Australier) mal im Kleinstauto das eigentlich schon voll war, mal im großen Truck mit Bagger hinten drauf, mal im Superjeep mit Flußdurchquerung..

Nach einer Woche und schon viel erlebten (wie z.B entspannen im Hot Pot [für natürliche heiße Quellen ist Island ja bekannt]) treffen wir uns also mit Caro, Uli und Stefan - die wegen eines Kongresses in Reykjavik waren und nun noch ein paar Tage dran hängen - und verbringen ein schönes Wochenende im gemütlichen Sommerhaus nahe Selfoss. Mit dem Mietauto, das wir uns zu fünft für dieses Wochenende geleistet haben, erkunden wir den "Goldenen Zirkel", einige von Islands "Hauptattraktionen" in der näheren Umgebung von Reykjavik. Dazu gehören unter anderem der mächtige Gulfoss-Wasserfall den wir bei besten Wetter besichtigen und nicht weit davon entfernt ein Geothermalgebiet mit dem einzigem zurzeit regelmäßig in Island ausbrechenden großen Geysir "Strokkur".
Auch ein weiteres absolutes Highlight unseres gesamten Islandsaufenthalts erleben wir an diesem Wochenende noch: Nach 1 1/2h wandern, gelangen wir zu einem Bach. Einem warmen Bach, der zum Baden einläd. Der Bach ist das Ergebnis der Fusion einer heißen Quelle weiter oben mit einem kalten Bach. Auch kann man sich genau an die Mündung legen, dann fühlt man sich wie in einem Wechselbad auf der einen Seite tierisch warm und auf der anderen Seite eiskalt. Auf jeden Fall einen Besuch wert!
Das Wochenende geht viel zu schnell um und die anderen verlassen uns wieder und auch wir machen uns weiter ostwärts auf. Genau wie die anderen verlässt uns auch das gute Wetter und kaum haben wir kein Mietauto und Ferienhaus mehr fängt es natürlich wieder an zu schütten.. Den schlimmsten Regen warten wir wie so oft in nächster Zeit ab (dieses mal im Vorraum eines Baumarktes), bevor wir es wieder mit dem Trampen versuchen.. Mittlerweile haben wir einen kleinen Plan ausgearbeitet: Wir wollen vom bekannten Wasserfall Skogafoss eine mehrtägige Treckingtour
am Lavafeld des Eyjafjallajokull von 2010 vorbei in das "Wanderparadies" Þórsmörk und weiter ins angeblich wunderschöne Landmannalaugar. Nach 2Tagen Dauerregen und ausharrem am Campingplatz brechen wir dieses vorhaben aber aufgrund des anhaltend schlechten Wetters ab - zum Einen ist keine Wetterbesserung zu erwarten, zum Anderen hat der Regen die Flüße stark anschwellen lassen.. Da auf der Route auch einige Flüße zu durchfurten wären, ist die Route nicht passierbar. Wir machen uns also schweren Herzens auf und hoffen auf besseres Wetter einige Hundert Kilometer weiter. Wir überlegen allerdings es später nochmal zu versuchen.. Unterwegs machen wir unter anderem Station im Vatnajökull-Nationalpark (angeblich größter Nationalpark Europas und in ihm der größte Gletscher Europas), besteigen einen der über 1000m hohen Gipfel und spielen im Altschnee. Auch an Floris Geburtstag ist das Wetter leider nicht so berauschend. Die Gletscherlagune Jökulsárlón passieren wir auf unserem Weg und im wunderschönen Ort Höfn übernachten wir und genießen atemberaubende Ausblicke. (Zur Abwechslung ist das Wetter in Höfn nämlich mal gut - vielleicht gefiel es uns auch nur deshalb so gut dort ;)).

Schon bald kennen wir uns sehr gut aus auf der Webseite des isländischen Wetterdienstes.. nur was wir sehen gefällt uns meistens nicht. Wir entscheiden aufgrund der Wetterdaten aber eine Trekkingtour in den Ostfjorden zu versuchen. Vom kleinen Ort Eskifjörður geht es an den Fjorden und über die Bergrücken entlang durch verlassene Fjorde bis nach Neskaupstaður. In den vier Tagen die wir für unsere Tour brauchen begegnen uns nur eine Handvoll Menschen, dafür zeigen sich Rentiere und sogar ein Polarfuchs. Endlich lässt sich auch wie prognostiziert das gute Wetter blicken und die Sonne scheint drei Tage am Stück! Das ist auch gut so, denn die Wege und Bergpässe sind teilweise extrem steil und eng, bei Feuchtigkeit mit unserem schwerem Gepäck nicht zu empfehlen. Nach den schönen aber trotzdem extrem anstrengenden Tagen in der Natur freuen wir uns auf Neskaupstaður, einem kleinem Ort abseits der Touristenmassen mit einer gemütlichen Therme. Jedoch: angekommen stellen wir fest, dass hier gerade das größe Metal- und Hardrockfestival Islands - das "Eistnaflug" [heißt soviel wie "fliegende Hoden"] stattfindet. Also nichts mit erholsamer Entspannung in Ruhe und Abgeschiedenheit.

Mittlerweile sind wir so weit auf der Ringstraße gefahren und so weit von Reykjavik entfernt, dass wir uns entschließen die Insel einmal komplett zu umrunden und die Hauptstadt des Nordens "Akureyri" zu besuchen. Auch auf dem Weg dorthin gibt es einiges für uns zu entdecken. Zum Beispiel den Dettifoss, den mächtigstens Wasserfall Europas oder die Mývatn-Region. Akureyri ist ein Ort, den man wohl in jedem anderen Westeuropäischen Land als "nette Kleinstadt" bezeichnen würde. Aber Island ist halt Island und deshalb ist es die "Hauptstadt des Nordens". Und es hat ja auch mit Abstand mehr Einwohner als alle anderen Städte in der Region. Hier gibt es eigentlich wie überall in Island interessante Architektur und schöne Kunst zu betrachten. Wir nutzten die Stunden in denen die Sonne nicht von Wolken verdeckt war zum Schlendern im Botanischen Garten und den Straßen der Stadt. Nach 2 Tagen machen wir uns wieder auf - erstmals Richtung "richtige Hauptstadt" Reykjavik, aber auch wirklich nur "Richtung Reykjavik". Bis wir Reykjavik selbst erreichen wird es noch mehr als 1 1/2 Wochen dauern. Noch sind nämlich einige Zwischenstopps geplant.

Der erste führt uns mal wieder in eine menschenleere Gegend: zu einer kostenlosen Berghütte, bei der es heiße Quellen in denen man Baden kann geben soll - mehr Informationen (von der Wegbeschreibung abgesehen) haben wir nicht. Nach einem anstrengenden sechstündigen Marsch (12 Kilometer Jeeppiste und dann noch 1,5 Stunden einen markierten Wanderweg) durch dichten Nebel mit Sichtweiten von unter 50 Metern, Regen und 3 Bachdurchquerungen erreichen wir spät in der Nacht und klitschnaß tatsächlich die Hütte (aufgrund des Nebels sehen wir sie erst wenige Minuten bevor wir da waren - dafür war die Freude endlich da zu sein umso größer). Die Hütte macht einen akzeptablen Eindruck, es gibt ein Matrazenlager für 8 Personen, einen großen Tisch mit Bänken und eine Küche in der sogar noch eine großes Gasfaß zum kochen steht. Leider gibt es keine Heizung, weshalb es sehr kühl ist. Wir sind die einzigen Gäste, hängen nur noch unsere klitschnassen Sachen auf (unsere Socken konnte man auswringen) und verschieben eine Erkundung der Umgebung auf den nächsten Tag. Dieser ist nur bedingt besser.. es ist nicht mehr ganz so nebelig und es regnet auch nicht mehr, dennoch ist es kühl und grau. Die Quellen sind leider eine herbe Enttäuschung: Das Wasser ist viel zu heiß zum Baden, an der Stelle an der das heiße Wasser in den kühlen Fluß mündet gab es mal eine Art Pool aus großen Steinen geformt, dieser ist aber undicht und deshalb nur für die Füße zu gebrauchen.. Wir verbringen den Tag an und in der Hütte, bevor wir uns nach einer 2. Nacht auf den sechstündigen Rückmarsch zur Hauptstraße machen wollen. Kurz bevor wir die Hütte verlassen, bekommen wir tatsächlich noch andere Menschen zu Gesicht, eine schweizer Familie mit dem gleichen Reiseführer wie wir macht einen Tagesausflug zu den Quellen. Wir machen uns auf den Rückweg und nach circa 3 Stunden hält der Jeep der Schweizer neben uns und sie nehmen unsere Rucksäcke mit in ihr eigentlich schon total überfülltes Auto (um sie einige Kilometer weiter Nahe der Hauptstraße für uns zu deponieren) und schenken uns auch noch eine Tafel beste Lindt-Schokolade! Wir sind glücklich! Zurück an der Hauptstraße (der Rückweg ging erstaunlich schnell ohne Regen, Nebel und Rucksäcke) geht es mit Umwegen weiter Richtung Reykjavik.

Kurz Zusammengefasst: Vorbei an Reykholt mit seiner Kirche, zum imposanten Hraunafoß - ein Wasserfall der auf mehreren hundert Metern Breite 1-2 Meter Tief aus einem Lavafeld hervorspringt, durch einen niedlichen Ort namens Borganes bis in den "Walfjord", an dessen Ende sich der Glymur, der höchste Wasserfall Islands befindet. Nachdem wir aufgrund des schlechten Wetters mal wieder einen Tag festsaßen (immerhin direkt an einem Schwimmbad) übernachten wir am Rande des Naturreservarts in dem der Wasserfall liegt an einem Parkplatz - eine fatale Entscheidung. Zwar sehen wir schon beim Abendessen eine Maus auf dem Parkplatz umherwuseln, denken uns aber nichts dabei.. Mitten in der Nacht werden wir aber von einer Maus in unserem Zelt geweckt. Das Mistvieh hat ein Loch in unser Innenzelt und unseren Proviantrucksack genagt um an das Brot zu kommen. Die Maus flog hochkant raus, aber die Löcher bleiben.. Dafür ist der Wasserfall bzw. das Tal in das er stürzt sehr imposant und sehenswert. Vom Wasserfall wollen wir - haben wir am Vortrag kurzerhand beschloßen - einen alten Pilgerpfad über einen Bergpass zum Thingvellir nehmen, wo wir sowieso als nächstes hinwollten. Die Streckenlänge von 20 Kilometern ist akzeptabel nur das Wetter ärgert uns mal wieder und schickt uns Regen und Nebel. Nur mit Mühe können wir dem Pfad folgen (mit Steinhaufen markiert - die aber im Nebel nur schwer zu finden sind). Mal wieder ziemlich ausgepowert und nach zahllosen Flußdurchquerungen kommen wir in Thingvellir am Campingplatz an und freuen uns auf den nächsten Tag - laut Wetterbericht der eigentlich immer ziemlich präzise war, soll die Sonne scheinen - endlich könnten unsere Sachen mal vollständig trocknen. Außerdem gibt es auf dem Campingplatz eine Waschmaschine (und wir hätten da so einiges zu waschen) aber keinen Trockner..
Zum Thingvellir: Es gehört ebenfalls zum Goldenen Zirkel, haben wir mit Caro und den Anderen aber nicht mehr geschafft. Hier ist einer der Orte wo die Plattentektonik mit den auseinanderdriftenden Erdplatten besonders gut zu sehen ist. Gleichzeitig ist es ein geschichtsträchtiger Ort für die Isländer, hier kam das Althingi das gesetzsprechende/gebende Gremium Islands seit mehr als 1000 Jahren zusammen.
Am nächsten Tag (mittlerweile Sonntag der 20.07) scheint wirklich die Sonne und man könnte sogar davon sprechend, dass es heiß ist. Wir können unsere Sachen waschen und in der Sonne trocknen, uns bei gutem Wetter eine Sehenswürdigkeit Islands angucken (ein Wunder!!) und gönnen uns sogar ein Eis (ist ja schließlich Sommer ;) ) Anschließend machen wir uns endgültig auf nach Reykjavik. Für Flori wohl ein "Schock", wusste sie ja nicht was sie erwartet. So eine "große Stadt" - nach all den kleinen Orten in Island wirklich einer, der den Namen Stadt verdient hat. Schon der Campingplatz ist anders als alles vorher erlebte.. er ist einfach so riesengroß (mehr als 650 Gäste in der Nacht) aber dennoch sehr sympathisch. Auch das Wetter zeigt sich nochmal von seiner guten Seite. Wir haben 3 Tage in Reykjavik bevor wir uns wieder zum Flughafen aufmachen und nach Bristol zurückfliegen. Die Stadt gefällt uns außerordentlich gut und wir genießen es ohne unsere Rucksäcke durch die Innenstadt flanieren zu können. Auch ein Bad im Atlantik lassen wir nicht aus - an einer Bucht wird geothermales Wasser in den Ozean geleitet, sodass das Wasser am Ufer nicht ganz so kalt ist, kommt man aus diesem Bereich jedoch raus, ist es eisig..

Über einem Monat waren wir jetzt also in Island. Dieser war sehr aufregend, spannend und ereignisreich, aber auch geprägt von Strapazen und schlechtem Wetter. Vorallem wenn wir von den Temperaturen von über 30° in Deutschland und mehr als 25° in England hörten waren wir doch sehr neidisch und fragten uns das ein oder andere mal was wir hier eigentlich noch machen und warum wir nicht schon im nächsten Flieger sitzen.. Abschließend lässt sich vielleicht sagen, dass das Land landschaftlich wirklich sehr reizvoll ist und wir viel Interessantes erlebt haben, aber jetzt auch froh sind endlich wieder ins Warme zu kommen (Bristol am Tag unserer Rückkehr 27°! Yeah!), den Sommer zu genießen und nicht mehr im Zelt schlafen zu müssen!

Fotos gibt es hier zu sehen:
Fotoalbum (oben rechts stehen etwas versteckt dann die Bildunterschriften!)



Montag, 21. Juli 2014
Kurzes Lebenszeichen
Hier nur ein kurzes Lebenszeichen von uns. Wir sind noch in Island, mittlerweise sind wir seit gestern fuer die letzten Tage hier auf der Insel in Reykjavik, bevor wir am Donnerstag zurueck nach Bristol fliegen. Dann gibt's vermutlich auch irgendwann eine Zusammenfassung unseres Aufenthalts hier, vielleicht auch mit ein paar Bildern ;)