Dienstag, 9. September 2014
England
England
Nach ein paar Tagen in Wales sind wir auch schon wieder auf englischem Boden (wir sind ja immer noch auf dem Weg nach Schottland eigentlich..) und merken, dass wir ein Problem haben. Wir haben für die Region in der wir jetzt sind kein Kartenmaterial. Wir haben eine Karte für SÜdengland, eine für Wales, eine für Schottland, aber keine für Mittel/Nordengland. So bleibt uns nur ein Stopp um eine Karte zu kaufen um die Route für die nächsten Tage festlegen zu können. Mit der neuen Karte erarbeiten wir uns eine schöne Tour durch Nationalparks, und wie immer auf kleinen Straßen, Richtung Osten bis ins anschauliche Städtchen Durham, südlich von Newcastle. Durham wurde uns von unserer Gastmutter in Wales empfohlen, die hier studiert hat. Die wirklich anschauliche mittelalterliche Innenstadt hat eine prächtige und riesige - noch immer für Gottesdienste genutzte - Kathedrale (hier wurden Szenen von Harry Potter gedreht) und direkt daneben eine mächtige Burge (die wir leider aufgrund einer Hochzeit nicht näher besichtigen konnten). Heute ist die Stadt allerdings eher für ihre vielen Studenten bekannt, die Universtität ist direkt in den alten Häusern im Stadtzentrum.
Noch vor Schottland machen wir das erste Mal Bekanntschaft mit den schottischen Mücken (im weiteren Verlauf Monstermücken genannt). In unserem Reiseführer steht folgendes zu ihnen: "Die schottischen Mücken sind winzig klein (Flügelspannweite 1,4 mm!), treten zumeist in Scharen auf und sind äußerst lästig". Und wahrlich, die Viecher sind kleiner als Fruchtfliegen und fallen nur auf, weil sie einen kaum hat man die Autotür geöffnet zu hunderten umlagern und juckende Stiche bzw. Bisse hinterlassen.. Sie sind überall wo es schattig und windstill genug ist, also zum Glück nicht am Meer! Im Reiseführer meiner Mutter steht noch der tolle Hinweis, dass die Mücken sogar durch die Autolüftung in den Innenraum kommen würden und man die Lüftung doch am besten mit gesammelter Schafswolle verstopfen solle - soo schlimm ist es bei uns zum Glück dann doch nicht. Jedoch scheiden einige eigentlich wunderschöne Schlafplätze aus, da dort Mücken nur darauf warten über uns herzufallen.
Entlang einiger Überreste des berühmten Hadrianswalls und beeindruckender Talsperren, teilweise aus den 1850er Jahren geht es weiter quer durchs Land, bis wir schließlich am "Border Forest Nationalpark" die Grenze zu Schottland erreichen. Diese wird (noch) nur durch einen einfachen Stein gekennzeichnet, aber am 18. September entscheiden die Schotten ja in einem Referendum über ihre Loslösung aus dem UK.



Samstag, 21. Juni 2014
England, Tag 24 (Dienstag 10.06)
Übernachtet haben wir in der Nähe von Langport und starten den Tag deshalb mal wieder mit einem Stadtbummel. Langport ist die Stadt in der Robin sein FSJ verbracht hat. Der Ort selber macht auch einen ansehnlichen Eindruck. Anschließend gab es einen weiteren Pflichtbesuch für uns - nämlich das Örtchen Glastonburry. Glastonburry ist nicht nur für das gleichnamige Festival bekannt zudem jährlich mehr als 150.000 Besucher pilgern, sondern es gilt auch als Hippie-Hochburg. Und tatsächlich ist es ein wirklich sehenswerter Ort, voll mit lustigen Leuten und interessanten Läden. Angefangen bei alternativen Supermärkten, Esoterik-Läden bis zu Kartenlegern, Handlesen und Spezialbuchhandlungen für komische Bücher aller Art gibt es hier alles. Aber auch einige Läden mit wirklich netter Kleidung und Kleidern laden zum stöbern ein. Alles in allem hat uns Glastonburry wirklich gefallen und wir können es weiter empfehlen. Weiter ging über die größeren Städte Wells und Bath, die jeweils über beeindruckende Kirchen und andere imposante Bauwerke verfügen. Baths Hausfassaden sind komplett in Sandstein gehalten und sehen sehr interessant aus, auch wenn ich es auf dauer sehr monoton fand und die Farbe der Fassade eher als "dreckig" empfand. Weiter nach Norden fahrend stoßen wir an den Rand unserer Reiseführer Karte. Mit dem heutigen Tag haben wir sie "abgearbeitet". Ab Morgen geht es in Wales wieder wwoofen auf einen kleinen Hof. Leider hat uns die Frau, bei der wir Nähe Bristol wwoofen wollten kurzfristig abgesagt, da sie eine Hüft-OP hat. Dennoch dürfen wir netterweise unser Auto bei ihr parken, während wir in Island sind.


Langport 1


Langport 2


Langport 3


Willkommen!


Immer noch Glastonburry.




Bath 1


Bath 2



England, Tag 23 (Montag 09.06)
Zum Start gab es heute einen Stadtbummel in Ilfracombe. Fazit: niedlichte Stadt mit Damien Hirst-Gallerie - sehr interessant/amüsant. Die Stadt hinter uns lassend ging es dann in den Exmoor Nationalpark, in dem wir mal wieder auf dem Coastpath wanderten. Im Nationalpark gab es mal wieder herrlich enge Straßen - das sind wir ja mittlerweile gewohnt eigentlich - was wir aber nicht gewohnt sind, ist, dass die Straße direkt an der Klippe lang führt und es nach links einen 200 Meter tiefen Abgrund gibt. Zum Glück kam uns aber nur ein Auto entgegen und das gerade an einer Ausweichstelle. Zum Abschluss des Tages eine weitere Premiere: unsere erste Fahrt auf einer englischen Autobahn. Das ist aber gar nicht so spannend, es fährt sich fast genauso wie auf einer englischen Fernstraße und schneller fahren darf man auch nicht.


Die Wege und Straßen sind nicht immer einfach zurückzulegen.


Auch zu Fuß muss man auf einiges gefasst sein!


Eins Wasserfall am Wegesrand läd zum planschen ein..


Die haben echt merkwürdige Schilder hier ;)


Ups..



England, Tag 22 (Sonntag 08.06)
Heute mal wieder eine etwas längere Wanderung auf dem Southwest Coastpath. Nähe Hartland gibt es schöne Aussichten und Panoramas aber dummerweise geht es ständig bergauf und bergab an der Steilküste ;) Leider war es auch ziemlich bewölkt aber zum Glück brachten wir die 10 Meilen trockenen Fußes hinter uns. Zurück im Auto ging es wieder an breiten Stränden vorbei (die könnten denen an der Südküste echt etwas Sand abgeben!). Heute war der Wind wohl besser für die Surfer, denn von denen tummelten sich etliche in den Buchten rum, ich wusste gar nicht, dass die Engländer so surfbegeistert sind.




Philham!






England, Tag 21 (Samstag 07.06)
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Mama ;)

Heute sind wir - dem Verlauf der Westküste folgend - nochmal am Strand bei Tintangel. Diesmal, genau eine Woche später, ist gerade high tide und vom großen Strand nichts mehr vorhanden. Diesmal haben wir auch Geld dabei - was wir letztes mal vergessen hatten - um uns ein leckeres Eis zu kaufen. Später am Tag gab es dann doch noch Strände zu sehen. Beim "Strangles" genannten Strand hat das Meer vor nicht sehr langer Zeit die in den Klippen befestigten untersten Holzstufen weggerissen, sodass die letzten Meter zum Strand an einem dort provisorisch angebrachten Seil runtergekrachselt werden müssen. Ein spätnachmittaglicher Spaziergang durch die kleine Stadt Bude zeigte uns mal wieder wie früh die Geschäfte hier schließen (zumindest kleine Geschäfte in kleinen Orten - die großen Ketten haben extrem lange Öffnungszeiten - oft auch 24Stunden offen und auch am Sonntag geöffnet). Trotzdem war der Spaziergang durch Bude schön, ein nettes kleines Örtchen. Abgerundet wurde der Tag mit einem Sonnenuntergang am Meer, Leider haben wir die Berliner Luft jetzt aufgebraucht..







Der letzte Schluck "Berliner Luft" ;)



England, Tag 20 (Freitag 06.06)
Nicht mehr westwärts! Aber heute ist unser neues Motto: Gen Norden. Die Westküste heißt uns mit etwas Regen und Wind willkommen. Der Regen verzieht sich bald wieder, der Wind bleibt aber stark. Heute wird mir auch klar, wieso an der Südküste so viele Strände ohne Sand waren. Der ganze Sand ist schon an der englischen Westküste verbraucht worden. Bei Penhole Sands durchwanderten wir eine ca. eine Meile breite Sanddünenlandschaft um schließlich auf einen Strand zu treffen, der etliche Kilometer lang und bestimmt 400m breit war. Sand so weit das Auge reicht. Na gut, man muss dazu sagen, dass gerade low tide war, aber auch bei high tide bleibt noch ein ansehnlich breiter Sandstrand übrig. In Newquay und den Nachbarorten gab es ebenfalls sehr breite Stände - mal schauen ob das hier die ganze Zeit so weiter geht. Unser Reiseführer preist Newquay als das Mekka der Surfer - mit den höchsten Wellen Europas, davon war heute leider nichts zu sehen, es gab quasi keine Wellen.


Schmale steile und enge Straßen sind hier Normalität..


Soo viel Sand.



England, Tag 19 (Donnerstag 05.06)
Weil die Lage des Parkplatzes so schön war, haben wir ihn gleich mal als Ausgangslage für eine Wanderung genutzt. (Für diejenigen die immer genau wissen wollen wo wir sind und uns auf der Karte verfolgen: Die Wanderung ging nach The Loe). Dort gab es dann mal wieder ein kurzes Bad im Meer bevor es mit dem Auto weiter zum südwestlichsten Punkt Englands ging, der "zufälligerweise" Lands's End heißt. Land's End selbst ist wohl ein Freizeit/Vergnügungsparkt, an dem unserer Reiseführer kein gefallen findet, so sparten wir uns einen Besuch im Park sondern fuhren in ein kleines Örtchen unweit entfernt: Porthcurno. Das lohnte sich aufgrund eines beeindruckenden Freilufttheaters (The Minack Theatre), dass in Form eines antiken Amphitheaters in den Felsen der Küste gehauen wurde (von einer Frau über 30 Jahre lang) und zum anderen hatte unserer Reiseführer einen Geheimtipp zu bieten: eine kleine Bucht in der nähe, schwer zu erreichen mit kleiner "Kletterpassage" aber dafür kaum besucht, hellblauem Wasser und schönem Sandstrand. Dort angekommen mussten wir feststellen: Er hatte recht! Der Abstieg war wirklich etwas tricky und nur bei low tide machbar (aber dennoch mit offiziellem Weg vom National Trust), und die Bucht war herrlich!


Die Kamera hatten wir leider im Auto am dem Tag, deshalb gibt es nur Handyfotos - die sind aber auch noch nicht auf dem Rechner hier also auch nicht bereit zum hochladen. Vielleicht wird das irgendwann nachträglich passieren (sehr unwahrscheinlich). Wahrscheinlicher ist, dass sie irgendwann in einem Fotoalbum mal betrachtet werden können ;)



England, Tag 18 (Mittwoch 04.06)
Weiter weiter weiter.. noch nicht am westlichsten Punkt, aber dafür am südlichsten Punkt von England, dem sogenannten Lizard Point. Hier wimmelte es von Touristen (vorallem Senioren [na gut - es war Mittwoch Vormittag - normale Menschen müssen arbeiten]), besonders schön war eine Reisegruppe deutscher Rentner, die auf Elektrobikes ankamen und vom Reiseführer eine ganze halbe Stunde Zeit bekommen haben sich alles anzugucken ;) Am Lizard Point selbst gab es allerdings gar nicht so viel zu sehen: Nur eine aufgegebene Lifeboat-Station und wer wollte konnte für etliche Pfund Eintritt eine der angeblich größten Leuchtturmanlagen der besichtigen. Wir zogen eine Wanderungen zum Asparagus Island auf dem Coast Path vor und wurden mit schönen Ausblicken und einer Insel nur für uns belohnt. Asparagus Island ist nämlich eher ein größerer Felsen, zu dem man bei Ebbe rüberwaten kann. Und wenn man etwas wagemutig ist kann man ihn auch erkraxeln. Als Nachtlager erwählten wir uns erstmal einen Parkplatz nahe eines Ortes (Porthleven)- natürlich mit Meerblick. Der Standort hatte den Vorteil, dass wir erstmal ein Bier bzw. Cider am Abend in einem Pub zu uns nehmen konnten - und dabei außerdem das WM-Testspiel England-Ecuador anschauen konnten. Außerdem gab es noch einen herrlichen Sonnenuntergang zum Abschluss des schönen Tages.


















(Klicken zum vergrößern)



England, Tag 17 (Dienstag 03.06)
Wir sind also wieder unterwegs - heute gab es einen langen Spaziergang in Falmouth, South Cornwall. Da gerade low-tide war, konnten wir wunderbar fast einmal um Falouth rumlaufen und zwar an den Beaches und dabei das Falmouth Castle im Blick haben. Zum Essen gab es das erste mal (Mensch das hat aber lange gedauert) Fisch & Chips; und sie waren ausgezeichnet.


Mjamjamjam!


Unsere Aussicht beim Essen!



Freitag, 13. Juni 2014
England, Tage 10 - 16 (Montag 26.05 - Montag 02.06)
(Farmleben I)
Hier nun also die versprochene Zusammenfassung von unserem ersten WWOOF-Erlebnis:
Die 7 Tage auf der East Pennrest-Farm waren wirklich eine schöne und interessante Erfahrung und vergingen sehr schnell.
James und Jo - ein älteres Ehepaar (beide ca. mitte 60) waren unsere Gasteltern. Sie betreiben eine kleine Farm mit ein paar Dutzend Schafen, einigen Hühnern, Gemüsegarten und großem Obstgarten. Sie nahmen uns herzlich auf und wir schliefen im Gästezimmer des aus dem 15. Jahrhundert stammenden Bauernhauses. Das Haus war eine einzige Quelle der Gemütlichkeit - die Küche war einfach nur herrlich - und es gab reichlich Gelegenheit in der Küche zu sitzen. Denn die Engländer finden ständig einen Grund nicht zu arbeiten: Frühstück, 11Uhr-Teepause, Mittagessen, Teezeit, Abendessen.. und das Essen, dass Jo für uns kochte war ausgzeichnet!

Auch mit der Arbeit selbst meinten die beiden es gut mit uns. Sie war nie zu strapaziös und sehr abwechslungsreich. So durften wir uns zum Einen als Gärtner erproben und zum Beispiel Kartoffeln und Bohnen pflanzen, Beete umgraben, Unkraut jäten und Rankhilfen bauen.
Zum Anderen konnten wir James bei den Schafen helfen - Elektrozäune aufstellen und die Schafe auf eine andere Weide treiben und den Schafen eine Mani/Pediküre verpassen - soll heißen die Klauen schneiden.

Am Wochenende hatten wir frei und fuhren am Samstag nach Tintagel und TIntagel Castel, dem Castle in dem König Arthur geboren worden sein soll. Außerdem gibt es bei Ebbe einen schöne Bucht mit Sandstrand, der allerdings bei Flut komplett verschwindet. Am Sonntag gab es ein Kontrastprogramm im Dartmoor Nationalpark. Raue Landschaft, schroffe Felsen und Berge.


Philip beim Kartoffeln setzen.


Unser Meisterwerk: passende Haselnußäste im Wald suchen, schneiden, das Feld umgraben und als Rankhilfe für Bohnen setzen


Warten auf die Fahrt zum Einsatzgebiet ;)


Die Schafe werden auf eine andere Weide getrieben..


Geschafft!


Auf dem Weg zum Dartmoor-Nationalpark erleben wir mal wieder eines der vielen Abenteuer auf den hiesigen Straßen: eine Furt..

.. um vor Ort die "höchsten Gipfel" (ca. 500m) zu erklimmen!